Die angesehene Historikerin präsentierte das Buch “Silencio Roto” (Gebrochene Stille) innerhalb der Veranstaltungen der Universität von Cuenca in der Fakultät Bellas Artes anlässlich der Feier zum Internationalen Frauentag.
Die deutsche Komponistin Ebba Rohweder stellte das musikalische Werk vor, das auf den Interviews basiert, die Fernanda Romeu in den letzten 20 Jahren aufgenommen hat.
“Ich habe die letzten 20 Jahre der Forschung über den antifranquistischen Widerstand von Frauen gewidmet, um damit das historische Gedächtnis dieser Periode wiederzuentdecken, um die Rolle der Frau einzufordern, die der Generation der ganz jungen bekannt sein sollte,” sagt Fernanda Romeu während der Präsentation ihres Buches “El Silencio Roto” (Die Gebrochene Stille) in Cuenca.
Die Historikerin, Spezialistin der franquistischen Epoche, wurde begleitet von der deutschen Komponistin Ebba Rohweder, die ein Konzert ihres musikalischen elektroakustischen Werkes darbot, welches auf der Lektüre des Buches von Romeu basiert.
“Unser Treffen war nicht zufällig,” sagte Fernanda Romeu in Bezug auf die deutsche Komponistin, “obwohl sie von weit her kommt; seit sie mein Werk kennt, interessierte sie sich für die Vision, die ich über die unterdrückten und verschwiegenen Frauen durch die Diktatur anbot.
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Es stimmte überein, dass Ebba auch über dieselbe Angelegenheit arbeitet, in der Angelegenheit des Konzentrationslager Ravensbrück, und von daher kommt unsere Zusammenarbeit und der gemeinsame Einsatz in beiden Arbeiten. Über mein Buch “Silencio Roto” hat Ebba ein Werk, oder besser gesagt, eine avantgardistische musikalische Installation komponiert mit dem Titel “Deseos, Piedras, Cielo a Jirones” (Wünsche, Steine, Himmel in Fetzen), in der ihre Gefühle gestaltet sind, nachdem sie mein Buch gelesen hatte.”
Fernanda Romeu erklärt das Warum des Titels ihres Buches, argumentierend , dass “Silencio Roto ein heftiges Klopfen, eine Aufruf an die Gesellschaft ist, damit sie das Leiden der Frau versteht, nicht allein in den Konzentrationslagern und der anschließenden Repression- obwohl das das Anfangsmotiv war- sondern der wahrhaftig herzzerreißende Schrei der Frau als menschliches Wesen, die schon immer doppelt hatte kämpfen müssen als der Mann, um gehört zu werden. Es sind Zeugnisse von Personen, die schreckliche Situationen erlebten. Ich versuchte, der Anekdote zu entfliehen, versuchte, mehr den soziologischen Aspekt der vorhergehenden Repression zu vertiefen - verschwiegen und schrecklich - als die punktuelle und schmerzhafte Tatsache der Misshandlung und Quälerei in den Gefangenenlagern.” |
Die von Romeu gesammelten Lebenszeugnisse stammen von Frauen, die in den Konzentrationslager litten, nicht nur in der unmittelbaren Periode, die dem Guerra Civil folgte, sondern auch in den nachfolgenden Jahren.
“Es ging nicht darum, bedeutende Personen mit Ämtern oder Politischer Bedeutung zu nehmen,” sagt Romeu weiter, “sondern anonyme Personen, die etwas schlimmeres als die Tortur erlitten, was nämlich die Repression und die Stille war, nicht nur für sie selbst als Gefangene, sondern für die, welche eingesperrt blieben. Sie kämpften im Untergrund und litten durch die doppelte Kondition als menschliches Wesen und als Frau.”
Am Ende kommentiert Romeu, dass das Buch versucht, nicht den Haß oder die Vergeltung hervorzuholen: “Genau im Gegenteil, es ging mir darum, den Frauen im weitesten Sinne die Notwendigkeit bewusst zu machen, dass wir damit weitermachen müssen, unseren Raum als menschliche Wesen wie auch als Frauen einzufordern. In diesen Zeugnissen geben sie uns ein Beispiel an Mut, Wert und Würde. Dies war die Absicht des Buches, und wenn jemand sich identifiziert fühlt mit ihm, macht es mich zufrieden,” sagt sie abschließend. |